von Alex Trelinski
Unternehmen und Behörden in Spanien dürfen künftig keine Spam-Anrufe mehr von Mobilnummern aus tätigen. Dies ist Teil eines Maßnahmenpakets der Regierung zur Bekämpfung von Identitätsdiebstahl durch Telefon- und SMS-Betrug.
Zwar bleiben Kaltakquise-Anrufe erlaubt, doch nur über registrierte 900- oder 800-Nummern.
Strengere Vorschriften für Anrufe und SMS
Der Minister für digitale Transformation und öffentliche Verwaltung, Óscar López, erklärte, dass Telefonanbieter verpflichtet werden, Anrufe und SMS von nicht registrierten Nummern zu blockieren. Denn genau diese seien oft ein Hinweis auf betrügerische Absichten.
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Zudem müssen Anbieter internationale Anrufe blockieren, die vorgeben, von einer spanischen Nummer zu stammen. Betrüger nutzen oft Nummern aus Ländern wie den Niederlanden oder dem Vereinigten Königreich, die auf den ersten Blick spanisch erscheinen.
Auch Spam-SMS mit alphanumerischen Codes werden ins Visier genommen: Solche Nachrichten dürfen nur noch von Nummern versendet werden, die bei der Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) registriert sind. Diese wird eine Datenbank führen, in der sich öffentliche und private Unternehmen eintragen müssen, um solche Nachrichten versenden zu dürfen.
Hohe Strafen für Verstöße
Wer gegen die neuen Vorschriften verstößt, muss mit Geldbußen von bis zu 2 Millionen Euro rechnen – festgelegt im spanischen Telekommunikationsgesetz.
Ähnliche Maßnahmen wurden bereits in Frankreich, Deutschland, Belgien und Finnland eingeführt. Laut López sei Spanien mit diesen Änderungen nun „an der Spitze Europas“. Er verwies auf Finnland, wo vergleichbare Maßnahmen die Betrugsfälle um 90 % reduziert haben.
Die Änderungen treten 20 Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt (BOE) in Kraft. Bestimmungen zu alphanumerischen SMS-Codes sollen allerdings erst 15 Monate später umgesetzt werden.