von Alex Trelinski
Ministerpräsident Pedro Sánchez will potenzielle Immobilienkäufer aus Nicht-EU-Ländern noch stärker einschränken und ein vollständiges Verbot erlassen – es sei denn, sie leben bereits in Spanien oder haben Familie im Land.
Am vergangenen Montag stellte Sánchez einen Zwölf-Punkte-Plan zur Förderung des Wohnungsmarkts vor, der unter anderem eine Steuer in Höhe von 100 Prozent auf Immobilienkäufe durch Nicht-EU-Bürger vorsieht, ähnlich der Grunderwerbsteuer.
In einer Rede in Extremadura am Sonntag ging der Ministerpräsident noch einen Schritt weiter. Sánchez erklärte:
„Wir werden vorschlagen, den Kauf von Häusern durch Nicht-EU-Ausländer in unserem Land zu verbieten, wenn weder sie noch ihre Familien hier leben und die Immobilien rein spekulativ nutzen.“
Die Ankündigung sorgte vor allem bei Immobilienagenturen in beliebten Regionen wie der Costa Blanca für große Besorgnis. Sollte der Vorschlag Realität werden, würde insbesondere der britische Markt – Spitzenreiter bei Immobilienkäufen von Nicht-EU-Bürgern – erheblich betroffen sein.
Immobilienverbände berichteten, dass die Erklärung vom vergangenen Montag Unsicherheit ausgelöst habe. Einige britische Käufer von Immobilien in der Bauphase hätten bereits Rückfragen gestellt, ob sie ihre Verträge kündigen können.
Auch in Madrid gab es in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg wohlhabender lateinamerikanischer Käufer, die Luxusimmobilien in der Hauptstadt erwarben.
Im Rahmen seines Maßnahmenkatalogs versprach Sánchez, mehr Sozialwohnungen anzubieten, die Regulierung zu verbessern und Mietern mehr Unterstützung zu gewähren.
Der Ministerpräsident betonte, dass Spanien jährlich etwa 200.000 neue Wohnungen zu wenig baue, um die aktuelle Nachfrage zu decken.
Sánchez machte die konservative Partido Popular für die Wohnungsnot verantwortlich. Diese habe während ihrer Regierungszeit in der Finanzkrise ab 2008 entsprechende Maßnahmen verabschiedet, die die Krise verschärften.
Ob die Steuer von 100 Prozent oder ein Komplettverbot tatsächlich im Kongress verabschiedet werden, bleibt abzuwarten, da die sozialistisch geführte Koalitionsregierung keine Mehrheit besitzt.