von Tatum Askei
Das Madrider Universitätskrankenhaus 12 de Octubre ist eines der ersten in Spanien, welches eine neue „narbenfreie“ Behandlung für Nicht-Melanom-Hautkrebs anbietet, die innerhalb weniger Wochen wirkt.
Die von dem pharmazeutischen Unternehmen OncoBeta entwickelte Creme hat eine Remissionsrate von 89 Prozent nach nur einer Behandlung.
Jetzt können Patienten in Spanien die sogenannte Rhenium-SCT (Hautkrebstherapie) in Anspruch nehmen, wobei die ersten Patienten im Juni im Krankenhaus behandelt wurden.
Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Die Patienten haben keine Anzeichen eines Rückfalls oder von Nebenwirkungen gezeigt.
Auch Langzeitstudien belegen die Wirksamkeit des Verfahrens: In einer Studie wurde bei allen 55 Patienten eine vollständige Heilung der Läsionen und eine Remission über einen Zeitraum von 12 Monaten erreicht.
Nach Angaben von OncoBeta fördert die Creme die narbenfreie Heilung, wobei die Geweberegeneration in der Regel innerhalb weniger Wochen eintritt.
Wie funktioniert Rhenium-SCT?
Rhenium-SCT sendet eine Strahlung aus, die einige Millimeter in die Haut eindringen kann, wenn sie auf die Oberfläche eines Tumors aufgetragen wird, und bewirkt das Absterben der Tumorzellen.
Umliegendes gesundes Gewebe bleibt dank dieser präzisen Bestrahlung „unversehrt“ und die Nebenwirkungen dieser Behandlung sind minimal.
Die Creme wird von einer medizinischen Fachkraft mit einem speziell entwickelten Applikator aufgetragen. Die Creme wird dann je nach Größe des Tumors des Patienten für einen bestimmten Zeitraum auf der Krebsstelle belassen.
Wer kann davon profitieren?
Die Rhenium-SCT wird bei nicht-melanomem Hautkrebs eingesetzt, der häufigsten Form von Hautkrebs mit schätzungsweise 5 Millionen Fällen jährlich.
In Spanien liegt die Inzidenzrate bei 8,82 pro 100.000 Menschen pro Jahr, wobei die Menschen in den Küstenregionen aufgrund der hohen UV-Exposition besonders betroffen sind.
Die Operation ist zwar nach wie vor die Standardbehandlung, aber sie ist nicht für jeden geeignet.Bei älteren Patienten beispielsweise können Operation und Anästhesie aufgrund altersbedingter Gesundheitszustände Risiken bergen.
Für diejenigen, die sich Sorgen um die Narbenbildung machen, insbesondere wenn der Hautkrebs im Gesicht auftritt, bietet die Rhenium-SCT eine narbenfreie Alternative mit minimalen ästhetischen Auswirkungen. Sie hat auch weniger Nebenwirkungen als die herkömmliche Strahlentherapie, die das umliegende gesunde Gewebe schädigen kann.
„Diese Therapie eignet sich besonders für Tumorlokalisationen, bei denen ein gutes kosmetisches Ergebnis erzielt werden soll. Ein großer Vorteil ist, dass die Behandlung völlig schmerzfrei ist und in nur einer Sitzung durchgeführt werden kann”, erklärt Dr. Lutz-Hendrik Holle, ärztlicher Direktor der Nuklearmedizin in Hanau.
Bislang zeigt die Behandlung hohe Erfolgsraten. OncoBeta berichtet von einer Remissionsrate von 89 Prozent nach nur einer Sitzung, wobei nur 11 Prozent der Patienten eine oder zwei Folgebehandlungen benötigen. Mediziner bezeichnen das Verfahren als schnelle, schmerzfreie und sichere Alternative zur Operation.
Das Universitätskrankenhaus 12 de Octubre ist eines der ersten Zentren in Südeuropa, welches diese Behandlung einsetzt, aber es bleibt noch viel zu tun.